Nach der jüdischen Überlieferung gibt es zu jeder Schriftstelle siebzig Möglichkeiten der Auslegung, und alle siebzig sind richtig. Aber wie findet man die eine, die besondere? Gar nicht. Oder mithilfe von Pfeffer...
Pilpul (hebräisch Pilpul, genaueste Untersuchung, von hebräisch Pilpel, Pfeffer bzw. Pfefferung) bezeichnet Methoden des Talmudstudiums, die durch logische Analyse und genaue Ausdifferenzierung aller denkbaren Aspekte und dafür und dagegen sprechender Gesichtspunkte die möglichen Auslegungen einer Stelle und Thematik zu klären versuchen. Der Begriff wird auch polemisch im Sinne von „Spitzfindigkeit“, „Haarspalterei“ oder „Rabulistik“ benutzt. (Wikipedia)
Schöne Anwendungen und Erläuterungen des Prinzips, durch dessen Anwendung der Rabbi David Small stets diejenigen Mörder und sonstigen Verbrecher aufspürt, die sein Freund, der irisch-stämmige katholische Chief Lannigan mit seinem linearen kriminalistischen Spürsinn gerade nicht findet, kann man übrigens in den Kriminalromanen von Rabbiner Harry Kemelman sel.A. lesen, zum Beispiel im Rabbi-Small-Krimi „Am Freitag schlief der Rabbi lang“.
Mehr zu Pilpul gibt es dort:
- Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 879
- JewishEncyclopedia.com - PILPUL
- JÜDISCHE SCHRIFTAUSLEGUNG, Rabbiner Dr. David Bollag
- Pil Pul: Das Rezeptbuch für Nobelpreise, achgut.com, Dr. Benny Peiser
- Die kalte Bücherverbrennung: „Wo bitte geht’s zu Gott? fragte das kleine Ferkel“, onlinezeitung24.de, Dr. Chaim Levinson
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